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Rückblick
»Wie können wir unseren Planeten retten?« Natur- und Gesellschaftswissenschaftler:innen diskutierten über »Earth For All«, den neuen Bericht an den Club of Rome. Der Club of Rome, dem Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern angehören, setzt sich seit über 50 Jahren für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit und des Planeten Erde ein. Der erste von ihm beauftragte Bericht erschien 1972 unter dem Titel »Die Grenzen des Wachstums« und fand weltweit große Beachtung. 2022 ist ein neuer Bericht erschienen, der die Gesellschaft wachrütteln möchte: »Earth For All. Ein Survivalguide für unseren Planeten«. Um diesen Bericht ging es in einer Podiumsdiskussion und einem Workshop, zu denen ein Initiativkreis um den Biologen Henner Hollert, den Erziehungswissenschaftler Helge Kminek und die Philosophen Darrel Moellendorf, Philipp Schink und Matthias Lutz-Bachmann im Mai 2023 einlud. Eine öffentliche Diskussion über den »Earth For All«-Bericht fand am 8. Mai 2023 im Forschungszentrum »Normative Ordnungen« der Goethe-Universität statt. Johan Rockström, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) stellte den Bericht vor. Auf dem anschließenden Podium diskutierten Gesellschafts- und Naturwissenschaftler:innen:
Am Folgetag setzte der Initiativkreis die Diskussion mit den Co-Autor:innen des Berichts, Jonathan Donges und Ricarda Winkelmann (beide PIK) und weiteren Teilnehmer:innen in einem Workshop am Forschungskolleg Humanwissenschaften fort. Sie befassten sich zunächst mit der Datenbasis des Berichts und fragten, wie die Modelle generiert wurden, auf deren Grundlage der Bericht verschiedene Zukunftsszenarien entwickelt und daraus radikale Imperative für eine sozial-ökologische Transformation der Weltgesellschaft ableitet. So fordert der Bericht fünf große »Kehrtwenden«: die Beendigung der Armut, die Beseitigung der Ungleichheit, die Ermächtigung der Frauen, den Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungssystems und den umfassenden Einsatz sauberer Energie. Sodann diskutierten die Teilnehmer:innen darüber, wie die aufgestellten Forderungen umgesetzt werden können. Welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und globalen Koalitionen braucht es? Wie kann die Bevölkerung für Maßnahmen gewonnen werden, die ihr Leben verändern? Was bedeuten die geforderten Maßnahmen für Länder des globalen Südens, deren Armut weitestgehend dem Wohlstand der Industrienationen geschuldet ist? Was wäre in diesem Zusammenhang »Klimagerechtigkeit«? Und schließlich: gibt es Hoffnung für unseren Planeten? Um »Hope in Times of Crisis« ging es dann auch auf einer interdisziplinären Tagung, zu der nur wenige Wochen später das Sigmund-Freud-Institut Frankfurt in Kooperation mit der Clusterinitiative ConTrust und dem Forschungskolleg Humanwissenschaften eingeladen hatte. (FKH - 15.05.2023)
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