Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen
Freitag, 07.07.2017, 10:30-18:00 Uhr
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften, »goßer Salon« in der Villa Reimers
Forschungskolleg HumanwissenschaftenWorkshop
Till van Rahden (Montreal) und Johannes Völz (Frankfurt am Main)
»Was war demokratische Kultur? Moralische Leidenschaften, Ästhetik und Politik«Zum Thema
»We’re all democrats now«, schrieb Wendy Brown vor wenigen Jahren. Der Konsens einer
globalen Weltgesellschaft am Ende der Geschichte habe den Begriff der Demokratie ganz
und gar vereinnahmt. All dies stellt sich seit Neuestem anders dar. Ob die liberale
Demokratie eine Zukunft hat, gilt plötzlich als keineswegs ausgemacht.
Die demokratietheoretische Debatte beherrschen seit langem die Sozialwissenschaften.
Dagegen zielt der Workshop darauf, die Rolle der Geistes- und Kulturwissenschaften in
akademischen Debatten über die Bedeutung von Demokratie als einer Lebensform zu
stärken. Das Interesse gilt dabei nicht der Bedeutung des Inhalts (etwa die demokratischen
Ideen in öffentlichen Kontroversen), sondern der Bedeutung der Form. So lädt der Workshop zum Gespräch über die Bedeutung von Ästhetik, Stil und Umgangsformen für die Demokratie ein. Ein solcher Perspektivwechsel steuert gezielt dem Vorbehalt entgegen, die Betonung demokratischer Formen, Stile und ästhetischer Repräsentationen lenke von wichtigeren Fragen über die Substanz von Demokratie und demokratischen Verfahren ab. Zu den Schlüsselfragen eines solchen Bestrebens gehören: Wie lassen sich demokratische Formen (die seit Tocqueville immer wieder als Formlosigkeit beschrieben werden) aus der
gesellschaftlichen Logik demokratischer Gleichheit ableiten? Wenn eine spezifische Kultur eine wesentliche, obgleich schwer fassbare Grundlage für demokratische Verfassungen bildet, ist es dann möglich zu bestimmen, welche Formen und Stile es sind, welche die Demokratie als Lebensform fördern, erhalten und beleben?
Bei der Veranstaltung handelt es sich im engeren Sinne um einen »Workshop«. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiten einige wenige, zentrale Texte vor. Auf dieser
Grundlage entwickelt sich dann am 7. Juli ein freies Gespräch. In drei Sektionen von
anderthalb Stunden soll jeweils ein Thema im Zentrum der Diskussion stehen. Es geht dabei
weniger darum, (endgültige) Antworten zu formulieren, als darum, neue Perspektiven der
Forschung zu entwickeln.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a.
Heinz Drügh, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität,
Andreas Fahrmeir, Historisches Seminar, Goethe-Universität,
Eva Geulen, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin,
Nicola Glaubitz, Institut für England- & Amerikastudien, Goethe-Universität,
Jenny Hestermann, Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt,
Judith Mohrmann, Institut für Sozialforschung, Frankfurt,
Johannes von Moltke, Film Studies and German Studies, The University of Michigan,
Juliane Rebentisch, Hochschule für Gestaltung, Offenbach,
Nicole Reinhardt, Department of History, Durham University,
Felix Trautmann, Institut für Sozialforschung, Frankfurt,
Thomas Welskopp, Geschichtswissenschaft, Universität Bielefeld
Wissenschaftliche Leitung des Workshops
Till van Rahden ist Inhaber des Canada Research Chair in German and European Studies,
Université de Montréal. Von Dezember 2016 bis August 2017 ist er Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität.
Johannes Völz ist Heisenberg-Professor für Amerikanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Der Workshop wird gefördert vom Centre canadien d'études allemandes et européennes, dem Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen«, dem Historischen Kolleg am Forschungskolleg Humanwissenschaften, dem International Office der Goethe-Universität und dem Albert Hirschman Centre on Democracy, Graduate Institute (Genf).
Teilnahme nach vorheriger Anmeldung. Kontakt: Beate Sutterlüty (b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
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