Das Forschungskolleg Humanwissenschaften: Veranstaltungen
Donnerstag, 17.11.2016, 19:00 Uhr
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Konferenzraum
Forschungskolleg Humanwissenschaften und Deutsch-Französisches Institut für Geschichts- und Sozialwissenschaften, Frankfurt/MainVortragsreihe »EuropaDialoge/Dialogues d'Europe«
Corine Defrance (Paris) und Ulrich Pfeil (Metz)
»Versöhnung und die deutsch-französischen Beziehungen: Errungenschaft und Erfahrungsschatz für Europa?«Über den Vortrag
Die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen nach 1945 kann nicht ohne Weiteres als reine Erfolgsgeschichte verstanden werden. Vielmehr handelt es sich um eine Geschichte, die sich durch ein permanentes Auf und Ab, durch Widersprüchlichkeiten und Paradoxien auszeichnet. Dennoch ist es Frankreich und Deutschland immer wieder gelungen, jeweils unterschiedliche Interessen zu überwinden und neue Formen der Kooperation zu finden. Diese Anstrengungen wurden von der Öffentlichkeit beider Länder wie auch vom Ausland erwartet. − Die deutsch-französische Aussöhnung, welche die These einer überwindbaren »Erbfeindschaft« zwischen den beiden Ländern überwand, gilt heute vielfach als Modell für andere Aussöhnungsprozesse. Möglicherweise kann der Fundus an Instrumenten, den Frankreich und Deutschland entwickelten, auch für die Befriedung anderer bilateraler Beziehungen genutzt werden. Schließlich stellt sich auch die Frage, ob das couple franco-allemand nicht nur eine Zukunft hat, wenn es sich für andere Partner öffnet.
Über die Referenten
Prof. Dr. Corine Defrance ist Forschungsdirektorin am staatlichen Centre national de la recherche scientifique. 2011 und 2012 war sie Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin. Ihre Dissertation thematisierte den französischen Einfluss in den linksrheinischen Gebieten 1945−1955, ihre Habilitation behandelte Bildung, Kultur und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert. In ihrer Forschung befasst sie sich außer-dem mit den deutsch-französischen Beziehungen im 20. und 21. Jahrhundert, den deutschen Gesellschaften nach 1945 und den Versöhnungsprozessen im Europa des 20. und 21. Jahrhunderts.
Prof. Dr. Ulrich Pfeil ist Professor für civilisation allemande an der Université de Lorraine (Metz). Nach seiner Promotion, in der er den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Alltag einer deutschen Stadt zwischen Kaiserreich und dem Dritten Reich untersucht hat, wandte er sich in seiner Habilitationsschrift den Beziehungen Frankreichs und der DDR (1949−1989) zu. Seine neueren, oftmals mit Corine De-france erarbeiteten Publikationen thematisieren insbesondere die politischen und kulturellen Beziehungen Frankreichs und Deutschlands nach 1945.
Gemeinsame Publikationen von Corine Defrance und Ulrich Pfeil:
Deutschland und Frankreich: Eine Nachkriegsgeschichte in Europa (1945−1963) / Entre guerre froide et intégration européenne. Reconstruction et rapprochement (1945−1963), Darmstadt 2011 & Lille 2012. (= WBG Deutsch-französische Geschichte, Bd. 10).
Verständigung und Versöhnung nach dem »Zivilisationsbruch«? Deutschland in Europa, Brüssel 2016.
Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d‘Europe
Die Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe wird vom Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut für Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (zuvor: Institut français d’histoire en Allemagne) gemeinsam veranstaltet und von Professor Matthias Lutz-Bachmann und Professor Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet.
Referent*innen der Reihe seit Oktober 2014: Hannes Androsch (Wien), Udo Di Fabio (Bonn),Tim Guldimann (Zürich/Berlin), Christian Ehler (Straßburg), Franz Fischler (Innsbruck), Otmar Issing (Frankfurt am Main), Jan Pieter Krahnen (Frankfurt am Main), Ulrike Lunacek (Wien/Straßburg), Thomas Maissen (Paris), Lucia Puttrich (Wiesbaden), Thomas Piketty (Paris), Michael Werner (Paris), Jean-Frédéric Schaub (Paris), Wolfgang Schüssel (Wien), Michel Wieviorka (Paris), Heinz Wismann (Paris)
Um Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel: 06172-139770.
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