Neues Projekt am Kolleg
»Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft«
Die Aventis Foundation fördert interdisziplinäres Projekt der Goethe-Universität
Das seit Anfang 2017 bestehende Forschungsprojekt »Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft« hat nach erfolgreicher Pilotphase eine Förderzusage für weitere zwei Jahre durch die Aventis Foundation erhalten. Das Projekt zeichnet sich durch die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftskulturen aus, da Geistes- und Sozialwissenschaftler und Naturwissenschaftler gleichermaßen an seiner Entwicklung beteiligt sind. So wird es von dem Philosophen Prof. Matthias Lutz-Bachmann und dem Biochemiker Prof. Harald Schwalbe konzipiert. Wichtiger Bestandteil des Projektes werden Aventis-Fellowships sein, in deren Rahmen Gastwissenschaftler an das Forschungskolleg Humanwissenschaften (FKH) der Goethe-Universität eingeladen werden. Dort ist das Projekt administrativ angesiedelt.
Bei der Eröffnungsveranstaltung am 4. Dezember 2017 über Komplexität in der Musik: M. Lutz-Bachmann, I. Koban, M. Saxer, I. Roelcke, H. Schwalbe und A. Gremmelspacher (Foto: Uwe Dettmar)
Die zunehmende Komplexität in Forschung und Gesellschaft beschleunigt sich durch neue Phänomene wie Big Data, Digitalisierung, Migrationsströme, Technologisierung oder auch Automatisierung. Daraus ergibt sich für die Wissenschaft die Pflicht, Strategien für einen erfolgreichen Umgang mit Komplexität und für die Lösung komplexer Probleme aufzuzeigen. Die Auseinandersetzung mit diesen Erwartungen ist einer von vielen Aspekten des Forschungsprojektes.
Übergreifendes Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Konzepte von Komplexität und deren theoretische Begründung aus der fächerübergreifenden Perspektive zu untersuchen und damit nicht nur neue Muster für den praktischen Umgang mit Komplexität aufzuzeigen, sondern auch neue Einsichten für die wissenschaftliche Forschung selbst zu erhalten. Ein Ausgangspunkt ist der Blickwinkel der Wissenschaftsphilosophie: Sie definiert Komplexität als Eigenschaft von Systemen, die aufgrund des Zusammenwirkens ihrer Elemente ein unerwartetes und nicht zu prognostizierendes Verhalten zeigen. Die Fragen, ob und wie eine solche Definition sowohl auf naturwissenschaftliche Systeme als auch auf soziale Systeme angewandt werden kann, liegen auf der Hand und verdeutlichen die Notwendigkeit interdisziplinären Arbeitens.
Harald Schwalbe, Professor für Organische Chemie und Chemische Biologie, und Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, leiten das Projekt, das auf einzigartige Weise als Verbindung der Disziplinen der Natur-und Lebenswissenschaften sowie der Geistes- und Sozialwissenschaften konzipiert ist. Damit führt es im Forschungsteam Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von zwei voneinander getrennt gelegenen Standorten der Universität, dem Campus Westend und dem Campus Riedberg, zusammen.
Die Zusammenarbeit der Forscherinnen und Forscher im Rahmen des Projektes und die Förderung durch die Aventis Foundation zielen darauf ab, das Projekt bis zum Ende der Laufzeit in einen größeren Rahmen zur Vorlage bei einer der großen forschungsfördernden Institutionen zu überführen.
Weitere Informationen und Kontakt:
Dr. Ellinor Schweighöfer, Projektreferentin: schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
(FKH - 13.12.2017)
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