Abend der MusikwissenschaftHybrid – digital – multimedial: Neue Perspektiven der musikalischen EditionVortrag von Thomas Betzwieser am Forschungskolleg HumanwissenschaftenIm November lud das Forschungskolleg Humanwissenschaften erstmals zu einem »Abend der Musikwissenschaft« ein. Kolleg-Fellows und Musikwissenschaftler der Goethe-Universität diskutierten die Frage, wie Musik im Zeitalter der Digitalisierung überliefert und ediert werden kann.
Thomas Betzwieser, Professor für Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität, führte in die Problemstellung ein, indem er zwei an der Goethe-Universität angesiedelte Editionsprojekte vorstellte:»OPERA - Spektrum des europäischen Musiktheaters« und »Freischütz Digital«. »Opera« hat die kritische Edition herausragender Werke des europäischen Musiktheaters zum Ziel und widmet sich intensiv den Editionsproblematiken des einzelnen Werkes. Das Projekt zeichnet sich durch die Veröffentlichung sogenannter »Hybrid-Ausgaben« aus, bei welchen die Partituren in traditioneller Buchform erscheinen, die Libretti und kritischen Berichte hingegen auf einer elektronischen Plattform präsentiert werden. »Freischütz Digital« hat die Aufgabe, exemplarisch die Eckpunkte einer volldigitalen Edition zu erarbeiten.Eine solche Edition beinhaltet die vollständige Kodierung des Notentextes und bietet auch eine Schnittstelle zur Implementierung von Audio-Material.
Der zweite Teil des Abends stellte das Melodram »Lenardo und Blandine«(1779) von Peter von Winter in den Mittelpunkt, das sich durch eine einzigartige ›multimediale‹ Quellenlage auszeichnet: Neben dem Text des Melodrams gibt es 160 Kupferstiche seines Verfassers, die den Dramenverlauf abbilden. Die Konstellation, dass zeitgenössische Bildquellen für eine Musikedition von entscheidender Bedeutung sind, dürfte für das Musiktheater - vor Erfindung des Films - wohl einmalig sein. Die musikalischen Beispiele aus dem Melodram wurden live am Kolleg aufgeführt: Jörg Ditzel (Klavier) und Laurenz Lekyrn(Stimme) brachten den spezifischen Charakter dieses Schauer-Melodrams zum Ausdruck und machten auf diese Weise auch die eigenartige Mischung von Sprechstimme und Musik sinnfällig.
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften wird auch im kommenden Jahr musikwissenschaftliche Abenddiskussionen mit Musik-Darbietungen im Bad Homburger Kolleggebäude durchführen.
(FKH - 28.11.2013)
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